Joachim Töpfer in Schleswig

Bevor ich vor sechs Jahren nach Schleswig zog, hatte ich über zwanzig Jahre bei Joachim Töpfer in Hamburg trainiert. Aus dieser Verbindung entstand die Idee, ihn für einen Lehrgang bei uns zu gewinnen. Joachim hält aktuell den 5. DAN-Grad Karate und ist Inhaber der Prüfer A-Lizenz Shotokan. Kürzlich hat er ein bereits viel beachtetes Kata-Buch mit ganz neuartiger Darstellungsweise herausgebracht.

Am 1. November-Samstag war alles für den Lehrgang mit meinem ehemaligen Hamburger Karate-Lehrer in der Schleswiger Sporthalle der Schule St. Jürgen perfekt vorbereitet. Unser Karate-Dojo IPPON Schleswig e.V. hatte dafür bereits vom Frühjahr an mit Flyern geworben, frühzeitig auf der Internet-Seite des DKV, des HKV und im Info-Blatt des KVSH auf das Ereignis aufmerksam gemacht. Schade für die Organisatoren, daß dann am herbstlich-sonnigen Lehrgangstag die Teilnehmerzahl weit hinter unseren Erwartungen zurückblieb. Schade aber auch für den Lehrgangsleiter, der sich den weiten Weg von Hamburg nach Schleswig gemacht hatte, um dann nur einem relativ kleinen, erwartungsvollen Haufen von Karate-Enthusiasten etwas zu bieten, was sich vom Karate-Alltag abhebt. Joachim erwies sich als alter Hase, der uns unverdrossen aus der Schatzkiste seiner jahrzehntelangen Trainererfahrung weitergab, was er sich als Allround-Programm gemäß der Lehrgangs-Ausschreibung vorgenommen hatte. Und das war nicht wenig: Ein anspruchsvolles Kihon mit interessant variierten Bewegungsabläufen, ein ideenreiches Pratzentraining, mit dessen Steigerung der Kombinationen Joachim uns an recht hohe, aber nicht unüberwindbare Hürden der Konzentrations- und Konditionsanforderungen führte. Auch machte er deutlich, dass an eigentlich geläufigen Kata immer noch eine Menge Feinarbeit zur persönlichen Weiterentwicklung übrig bleibt. Wie es im modernen Karate sein soll, mündeten die Übungen schließlich in ein gemäßigtes Randori mit ihrer freien Anwendung.

Wir blicken auf die überzeugende Vorstellung einer souveränen Karate-Persönlichkeit zurück, deren Unterricht viel Spaß gebracht hat. Wer dabei war, ist auf seine Kosten gekommen, wer nicht, hat etwas versäumt – letztlich auch das vielfältige Angebot der Helferinnen und Helfer an leckeren Kuchensorten, vom übrigen reichhaltigen Büfett ganz abgesehen.

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